Zitiert: „Fall Schlesinger“ als Musterbeispiel für eine einseitige Medienkampagne

Der „Fall Schlesinger“ taugt letztlich als Musterbeispiel für eine einseitige, personalisierte Medienkampagne, in der eine zunächst gefeierte Person plötzlich tief stürzt und als Sündenbock und Bauernopfer herhalten muss, weil praktisch alle Beteiligten mehr als zufrieden sind, wenn aus einem tatsächlichen oder vermeintlichen RBB-Skandal ein Schlesinger-Skandal fabriziert wird, der tatsächlich oder vermeintlich alle Zutaten aufweist, die einen Skandal so spannend machen: Geld, Gier, Verbrechen, Politik und große persönliche Fallhöhe.

Und der Fall zeigt auch, welche Gefahren mit einer solchen Kampagne verbunden sind. Wenn praktisch alle Medien das Gleiche über eine rechtliche Auseinandersetzung berichten, sich dabei aber irren, kann dies negative Folgen nicht nur für die Glaubwürdigkeit der Medien, sondern auch für den Rechtsstaat haben. Denn nicht jeder Richter ist so souverän wie die Kammer des Landgerichts Berlin, die die Vorwürfe gegen Patricia Schlesinger erkennbar frei von medialer Beeinflussung bewertet hat.

Ralf Höcker, berliner-zeitung.de, 01.03.2025 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)