Wer die Gebühren halbieren will, streicht der Westschweiz und dem Tessin attraktive Kanäle oder verordnet ihnen Staatssender. Die Volksinitiative der SVP will die TV- und Radiogebühren halbieren. Bundesrat Rösti senkte die Gebühren bereits in Eigenregie auf vorerst maximal 300 Franken jährlich. SRF soll Sport- und Unterhaltungssendungen den Privaten überlassen – so die Forderung von SRG-Kritikern. Über all dies haben grosse Zeitungen in der Deutschschweiz bereits seitenweise geschrieben.
Doch eine Kernfrage blieb fast immer tabu: Wie soll die SRG mit halbierten Gebühren ihre Aufgabe in der Westschweiz und im Tessin erfüllen? Einzig der «Tages-Anzeiger» hatte am 11. August 2023 einmal auf die Kernfrage hingewiesen: «Anti-SRG-Initiative schreckt die Romandie auf». […]
Entweder müssen sich die Westschweiz und das Tessin mit je einem einzigen hochwertigen informativen öffentlich-rechtlichen TV-Programm und höchstens je einem hochwertigen Informationskanal des Radios zufriedengeben. Weitere Programmkanäle könnten höchstens mit Eingekauftem oder mit Wiederholungen abgefüllt werden.
Oder der Bund hilft dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen und Radio mit Steuergeldern.
Urs P. Gasche, infosperber.ch, 19.02.2025 (online)