Zitiert: Gates-Stiftung fördert Medien

Die US-amerikanischen IT-Giganten sind in den vergangenen Jahren auf dem Medienmarkt zu wichtigen Geldgebern geworden. Facebook und Google fördern mit millionenschweren Programmen den digitalen Journalismus, während die Stiftung von Melinda und Bill Gates den Redaktionen finanziell unter die Arme greift, wenn diese gemeinnützig inspirierte Beiträge über Entwicklungsthemen und die globale Gemeinschaft publizieren. Gemäss einer Auswertung des Medienorgans «Mintpress» gab die Stiftung dafür bereits über 300 Millionen Dollar aus. Auf der Website der Stiftung kann man herausfinden, wer wofür wieviel Geld erhalten hat, wenn man via Suchmaske die Namen von Medienhäusern eintippt.

Bekannte Namen sind darunter zu finden. Einige Redaktionen bezogen bereits Beträge in Millionenhöhe. Besonders hoch sind die Beiträge an die BBC, die seit 2006 über 50 Millionen Dollar bekam. CNN erhielt 3,6 Millionen, das öffentliche US-Radionetzwerk NPR 5,3 Millionen, Le Monde 4 Millionen, der britische Guardian mehr als 13 Millionen und der Spiegel 5,4 Millionen. …

Dass die vom Microsoft-Gründer geförderten Redaktionen unabhängig arbeiten können, darf man gerne glauben. Einfluss behält die Stiftung über die Kriterien, welche sie den Medien für die Einreichung von Gesuchen vorgibt. Eine an Unterstützung interessierte Redaktion wird also das Gesuch so formulieren, dass es dem Willen der Stiftung entspricht. Falls sie eine fortlaufende Förderung anstrebt, wird sie ebenso darauf achten, dass die realisierten Beiträge den Vorstellungen der Geldgeber entsprechen.

Rainer Stadler, infosperber.ch, 05.04.2022 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)