Zitiert: Geschlechtsspezifische Gewalt – im TV in jeder dritten Geschichte

Das deutsche Fernsehen hat ein Problem: die Darstellung von geschlechtsspezifischer Gewalt. Vertreter:innen der Film- und TV-Branche diskutieren. … Die Darstellung von Gewalt, Opfern und Tätern in Filmen prägt uns. Sie hat einen Einfluss darauf, wie wir andere Menschen, und auch wie wir Geschlechterrollen wahrnehmen. … Die Studie fand heraus, dass im Bereich Fiktion in gut jeder dritten Sendung geschlechtsspezifische Gewalt auftaucht, meist in Form von expliziter und schwerer Gewalt gegen Frauen und Kinder. Von diesen Filmen und Serien wiederum habe bloß ein kleiner Bruchteil die Perspektive der Opfer eingenommen, so die Kritik. Auch fehlten generell Vorwarnungen für die Zuschauenden bezüglich des Inhalts sowie Hinweise auf Hilfsangebote.

„Früher begannen Krimis oft mit der hübschen Frauenleiche, so nennen wir es“, sagt Kathrin Hollmer. […] Es bleibt die Frage, ob Triggerwarnungen wirklich verhindern können, dass sich stereotype Geschlechterrollen in den Köpfen von Menschen festsetzen oder ob es vielleicht ganz neue Ansätze braucht, Geschichten über genderspezifische Gewalt zu erzählen. Denn das Ungleichgewicht sei noch immer beachtlich, findet Hollmer: „Männer werden Opfer, weil sie entweder selbst Verbrechen begehen oder weil sie diese aufklären. Sie werden selten zu Opfern, einfach weil sie Männer sind.“

Andrea Hilpert, taz.de, 26.10.2022 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)