Und auch dann nur zögerlich. In den dutzenden Pressemeldungen, die die Kommunikationsabteilungen der Anstalten jährlich im Zusammenhang mit Einsparungen, Formen der Zusammenarbeit oder effektiveren Produktionsweisen verschicken, ist nie davon die Rede, dass man sparen wolle, weil es notwendig sei, sondern die Anstalten müssten den Gürtel enger schnallen, weil das politisch gewollt sei. Der wichtigste Antrieb müsste bei der ARD in einigem stetigen Wandel bestehen, um daraus auch ihre Legitimität abzuleiten. Permanente Erneuerung bedeutet aber auch, selbst infrage zu stellen, was man leistet und warum es notwendig ist. Und nicht erst beim zigsten Medienänderungsstaatsvertrag. Seit Jahren erschallt aus den Staatskanzleien, unterschiedlicher politischer Couleur, permanent die Forderung, die öffentlich-rechtlichen Sender sollten den Rundfunkbeitrag effektiver verwenden. Oft klingt es bereits sehr resignierend. Doch diese Appelle verhallen zumeist ungehört. Für alle, die die Notwendigkeit eines solchen Rundfunksystems bejahen und verteidigen, ist dieses Prozedere deprimierend.
Helmut Hartung, medienpolitik.net, 31.03.2025 (online)