Zitiert: Gnade für den „Kleinen Muck“

Nach Aufregungen um Rassismus bei Winnetou kam auch der „Kleine Muck“ ins Gerede, die Defa-Stiftung gab ein Gutachten in Auftrag, das 70 Jahre nach der Premiere Entwarnung gibt. […]

Es sei kein Black Facing wie im frühen US-Kino, das die lange Tradition der Minstrel Shows aufnahm, in denen so ein Schminken üblich war. Was Gutachterin Aida Ben Achour hingegen bemängelt, ist, dass alle schwarzen Darsteller stumm bleiben. […]

Als rassistisch stuft sie dann allerdings eine Bilderfolge ein, in der erst die erschrockenen, aber lachenden Gesichter der zwei kleinen schwarzen Palmwedler des Sultans zu sehen sind, dann zwei erschrockene Rhesus-Affen. Es ist jene Szene, in der der dicke Sultan die gestohlenen Pantoffeln von Muck anzieht und das Rennen nicht mehr stoppen kann. […]

In „Leuchtkraft“, Journal der Defa-Stiftung, dessen jüngste Ausgabe kurz vor Weihnachten erschien, ist ein Artikel zu „Blackness“ in der DDR zu finden. Die Autorin hat einige Mühe, in der DDR, die Antirassismus als Staatsdoktrin pflegte, Rassismus auszumachen. Natürlich gab es ihn im Alltag, das Denken aus dem Nazireich hörte schließlich 1949 nicht schlagartig auf. Aber in den „Kleinen Muck“ dürfte es sich kaum verirrt haben. Er ist eher ein Plädoyer für das Gute, für Toleranz und Menschen mit Behinderung. (Paid)

Norbert Wehrstedt, lvz.de, 03.01.2024 (Paid, online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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