Zitiert: Heike Raab mag es, die Zügel in der Hand zu halten

Im Gespräch merkt man das daran, wie sie von den Dingen erzählt, die sie und ihr Team schon erreicht haben. Über jene, die noch getan werden müssen, spricht sie hingegen etwas verhaltener. Letzteres ist nicht weiter überraschend, es liegt in der Natur der Sache. Trotzdem spart sie sie nicht aus. Denn die Politikerin packt gerne an. Oder – was die Medienregulierung betrifft – reagiert. Skepsis zeigt sie kaum. …

Aktuell ist die rheinland-pfälzische Bevollmächtigte unter anderem für medienpolitische Fragestellungen zuständig. Wie auf die sich rapide verändernde Medienlandschaft reagiert werden müsse, frage ich sie. Raabs Antwort klingt bestimmt: „Wir haben schon darauf reagiert und wir wollen auch weiter darauf reagieren.“ Und dann holt sie aus, wirft mit Gesetzen und Paragrafen um sich. Plattformregulierung, Diskriminierungsverbote, Transparenzgebote. „Trägt meine Handschrift“, „unter meiner Federführung“ – das sind Ausdrücke, die Raab in diesem Zusammenhang gerne und häufig verwendet.

Auch der Medienstaatsvertrag trage klar diese – ihre – Handschrift und die ihres Teams, „dass wir in einer staatsfernen Regulierung auch die neuen Gatekeeper in den Blick nehmen müssen, damit Demokratie, Presse- und Meinungsfreiheit diskriminierungsfrei ausgeübt werden können“, erläutert sie. …

Es müsse, so Raab, eine bundesweite rechtliche Kohärenz hergestellt und der Blick zudem auf ganz Europa gerichtet werden. Telekommunikationsgesetz, Telemediengesetz, Netzwerkdurchsetzungsgesetz, Digital Services Act. Eine nach der anderen betet sie die einzelnen Verordnungen herunter.

Lisa Koenig, medienpolitik.net, 18.5.2022 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)