In den USA und Kanada sind die Radio-Nutzungszahlen markant gestiegen. Die Ursache liegt in einer neuen Messmethode des Marktforschungsunternehmens Nielsen. Welche Auswirkungen kann das auf die Sender haben?
Bei der Erfassung haben sich zwei wesentliche Punkte geändert. Zunächst kommt jetzt ein so genannter Portable People Meter, kurz PPM, zum Einsatz. Er erinnert an einen Fitness Tracker. Der PPM stellt automatisch fest, welche Sender die Menschen tatsächlich hören. Zudem wurde die vorgegebene Hördauer von fünf auf drei Minuten reduziert. Das heißt, dass ein Sender als gehört registriert wird, sobald ihn der PPM 180 Sekunden am Stück wahrgenommen hat.
Im Durchschnitt hören die US-Bürger nach der neuen Messmethode um 15 Prozent mehr Radio, als mit der alten Messmethode. Besonders stark von der neuen Messmethode haben News-Stationen, die nun um 41 Prozent häufiger gehört werden. Wobei sich tatsächlich das Nutzungsverhalten nicht geändert hat. Die höheren Zahlen zeigen uns allerdings, dass viele Radiostationen wohl nur ausgesprochen kurz konsumiert werden.
Thomas Riegler, digitalfernsehen.de, 08.05.2025 (online)