Kai Gniffke, der ARD-Vorsitzende und SWR-Intendant, ein Nachrichtenmann, darauf ist er stolz, verspricht: „Wir krempeln derzeit die ARD um, arbeiten an der größten Reform ihrer Geschichte.“ Er übertreibt nicht. Der SWR kürzt die aktuelle Kultur und Rezensionen in „Lesenswert“. Der BR streicht erfolgreiche Kulturprogramme. Die ARD zentralisiert und installiert Kompetenzcenter, das heißt, ein Sender plant für alle. Gut so, finden manche, aber was wäre, wenn es nur das Feuilleton der SZ gäbe und die F.A.Z. oder taz überflüssig würden? Für 60 Spitzentitel, Rushdies „Knife“ etwa, gibt es nur noch ein, zwei Kritiken für die ganze ARD. Eine Kritik heißt eine Meinung, das ist das Ende einer Meinungsbildung durch Meinungsvielfalt, das Ende des föderalen Prinzips unseres Landes.
Cornelia Zetzsche, faz.net, 02.04.2024 (online)
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