Zitiert: Ist staatsfern wirklich staatsfern?

Wie wirksam solche staatsfernen Konstrukte sind, wenn der Politik trotzdem Einflussmöglichkeiten bleiben, zeigt sich unter anderem am Beispiel der Rundfunkfinanzierung.

Hier gibt es sehr klare Regeln, die verhindern sollen, dass der Staat über das Geld Einfluss auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk nimmt. Nach diesen klaren Regeln wäre der Rundfunkbeitrag zum Jahreswechsel gestiegen. Doch das ist nicht passiert.

Bayern und Sachsen-Anhalt wollen die Anstalten sogar zwingen, ihr Recht durch eine Klage in Anspruch zu nehmen, indem sie ihre Zustimmung zur Rundfunkreform davon abhängig machen, ob die Sender die Klage zurücknehmen.

Das alles passiert in einem Klima, in dem sich nie ganz trennen lässt, ob das Ziel tatsächlich einfach ist, die Sender etwas schlanker und wirtschaftlicher zu machen – oder ob es nicht vielleicht auch darum geht, eine laute Stimme etwas leiser zu machen. Wäre der Beitrag also tatsächlich eine so große Sache, wenn sich politisch mehr nach rechts orientieren würden? Schon dieser Eindruck sollte möglichst nicht entstehen.

Ralf Heimann, MDR Altpapier, 10.04.2025 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)