Zitiert: Kartenkriege

Die Strategie, Einflusssphären über Karten festzulegen, hat Tradition. Viele antike und mittelalterliche Karten waren Projektionen von Macht, die Weltanschauungen und Ambitionen vermittelten. So etwa der Vertrag von Tordesillas aus dem Jahr 1494, der die Welt zwischen Spanien und Portugal aufteilt: Die Grenzziehung ist in spanischen und portugiesischen Karten unterschiedlich interpretiert. Die Kolonialherrscher im 19. und 20. Jahrhundert zeichneten sich Landkarten (oft ohne Rücksicht auf die Situation vor Ort), die das Schicksal vieler afrikanischer und asiatischer Staaten bis heute beeinflussen.

Als Indien 1947 unabhängig wurde, brach ein wahrer Kartenkrieg aus: Als das ehemalige „Britisch-Indien“ aufgeteilt wurde, folgten die Linien demografischen, sprachlichen und religiösen Annahmen. Daraus entstand unvorstellbares menschliches Leid, wie der bis heute anhaltende Konflikt zwischen Indien und Pakistan zeigt.

Mateusz Fafinski, uebermedien 11.03.2021 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)