Die Kommission weist seit dem 22. Bericht darauf hin, dass der Ausbau der Telemedien mit erheblichen Kostensteigerungen verbunden ist, und fordert zugleich, dass die programmliche Leistung sowie die Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit dieser neuen Angebote durch belastbare und vergleichbare Kennzahlen belegt wird. Dabei sollte insbesondere die Zuordnung der Programmkosten überarbeitet und konkrete Überlegungen vorgelegt werden, wie die Kostenrechnung im Sinne einer integrierten Programmplanung und -steuerung im digitalen Zeitalter aussehen soll und wie – ähnlich wie bisher für das lineare Programm – ein Nachweis von Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit bei der Online-Leistungserstellung erbracht werden kann. Sie mahnt an, die strategische (Kosten-)Planung und das Controlling auszubauen. Auch jenseits einer Steigerung des Verbreitungsaufwands durch zunehmende Nutzung muss die Steuerung von Angebot und Aufwand für alle Kostenarten im Online-Bereich möglich bleiben.
Auch vor dem Hintergrund einer weiteren Auftragsflexibilisierung und zunehmender Cross- und Trimedialität ist die strategische Steuerung von Produktion und (Online-)Programmbeschaffung maßgeblich für den Aufwand. Die Kommission erwartet angesichts erheblich steigender Nutzung und Kosten nach wie vor, dass die Anstalten ihre Kostenrechnung auch für ihre eigenen Steuerungszwecke neu gestalten. Dabei ist insbesondere die Zuordnung der Programmkosten zu überarbeiten.
Initiativen wie ein Scoring-Modell der ARD für das Mengengerüst neu produzierter non-linearer Inhalte oder das Strukturprojekt „SAP Prozessharmonisierung“ zum Controlling von crossmedialen Produktionskosten unabhängig vom Verbreitungsweg betrachtet die Kommission mit Interesse und begrüßt die Bemühungen und frühzeitige Kommunikation der Anstalten in diesem Bereich.
Die Kommission erneuert ihre Aufforderung an die Anstalten, Werttreiber im digitalen Bereich zu identifizieren und bei Beibehaltung redaktioneller und publizistischer Eigenständigkeit mögliche technologische Synergieeffekte über Anstalten hinweg zukünftig noch stärker zu nutzen.
Die Kommission wird sich im 25. Bericht erneut ausführlich mit den bis dahin entwickelten Kennzahlen für das Volumen und die Kosten der Programmerstellung und -beschaffung befassen.
24. KEF-Bericht, S. 273 (online)
Kommentar verfassen