Im Jahr 2019 schaute sich – auf Veranlassung des EU Parlaments – der Europäische Rechnungshof diese Verbindung an und legte einen Bericht vor. In diesem Papier wird festgestellt, dass der Sender redaktionell unabhängig und im weitesten Sinne konform zu den europäischen Idealen und bezogen auf ein ideelles europäisches Publikum agiert, aber eine Passage macht stutzig: „Die Verfügbarkeit verlässlicher Daten über die Zuschauerschaft von Euronews und anderen internationalen Nachrichtensendern ist jedoch begrenzt, zumal die Sammlung dieser Daten mit hohen Kosten verbunden ist.“
Es ist also völlig unklar, wie viele Menschen diesen Sender schauen. Es gibt noch nicht einmal eine unabhängige Institution, die die Akzeptanz beim Publikum prüfen könnte. So lebt Euronews von Euronews, von seinem guten Namen: Denn der Sendername, diese Kombination von Europa und internationalen Nachrichten klingt bestechend nach Zukunft, auch wenn der Zustand heute weit weniger inspirierend ist.
Auf der Website wird groß damit geworben, wie viele Menschen in wie vielen Ländern erreichbar wären, aber wie viele es tatsächlich sind, lässt sich einfach nicht genau sagen, nicht einmal schätzen.
Nils Minkmar, sueddeutsche.de, 25.3.2023 (online)