Wer im RBB Politiker ohne Beweise skandalisiert, muss keine Konsequenzen fürchten. Manchmal folgt sogar eine Beförderung. Die Geschichte des RBB ist reich an Verfehlungen. Doch die Affäre Gelbhaar sticht heraus: Eine nicht existente Hauptbelastungszeugin und erfundene Vorwürfe gegen einen Spitzenpolitiker der Grünen – das steht in einer Linie mit den Hitler-Tagebüchern des Stern und dem Relotius-Skandal des Spiegel.
Mit entscheidenden Unterschieden: Im Gegensatz zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk haben die privaten Magazine ihr Versagen gründlich aufgearbeitet und daraus Konsequenzen gezogen. Die Verantwortlichen wurden entlassen und die Untersuchungsberichte wurden veröffentlicht. […]
Wie glaubhaft kann ein Neuanfang im Sender sein, bei dem einer der Hauptakteure keine Verantwortung übernimmt, sondern befördert wird?
Alexander Teske, berliner-zeitung.de, 06.05.2025 (online)