Tatsache ist, dass wir immer öfter in unseren Redaktionen nicht nur menschliche Kolleg:innen haben, sondern auch KI-Assistenzsysteme. Anders als ein Textverarbeitungsprogramm oder ein Redaktionssystem sind diese Systeme in der Lage, Aktionen zu setzen. Sie werden zu Akteuren in unseren Newsrooms. Das führt dazu, dass wir künftig in einem hybriden Szenario Journalismus machen werden.
Durch diese Situation – Journalisten arbeiten neben der KI – ist der hybride Journalismus ein brauchbarer Begriff, um die Aufgabenverteilungen in den Redaktionen oder auch an einzelnen Schreibtischen zu beschreiben: Der Mensch delegiert etwas an die Maschine, aber trotzdem haben wir auf beiden Seiten Autonomie.
Man könnte sich das als einen Schieberegler vorstellen. Journalistische Tätigkeiten haben die Werte 0 bis 100 und geregelt wird das über einen Schieberegler. 100 Prozent Autonomie für den Menschen bedeutet 0 Prozent Autonomie für die Maschine. Und umgekehrt. Im hybriden Journalismus lässt sich dieser Regler bis hin zu 100 Prozent Autonomie für die Maschine verschieben, wenn man das denn will. In der APA wollen wir das nicht.
Katharina Schell, dfjv.de, 24.04.2025 (online)