Sportliche Großereignisse bieten autoritären Regimen die Möglichkeit, sich gegenüber der Bevölkerung anderer Staaten als fortschrittlich und offen zu präsentieren. Diese positive Wirkung auf das Image – kurz „Sportswashing“ – funktioniert allerdings nur in Staaten, in denen es einen Mangel an kritischer Medienberichterstattung gibt. Das zeigt eine Studie am Beispiel der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar.
[…] In Ländern mit weniger Medienvielfalt und -qualität, wie zum Beispiel Ungarn und Rumänien, hatten negative Informationen einen größeren Einfluss. In diesen stärker kontrollierten Mediensystemen waren die Informationen neu und dadurch effektiver. Menschen in Ländern mit einer pluralistischen und unabhängigen Medienlandschaft, wie in Deutschland und Schweden, waren hingegen weniger empfänglich für Einflüsse durch positive wie negative Nachrichten.
Johannes Gerschewksi, Heiko Giebler, Sebastian Hellmeier, Eda Keremoǧlu, Michael Zürn, idw-online.de, 06.12.2024 (online)