Nachdem er (Dietrich Leder) „insgesamt elf Programme über drei Wochen zu unterschiedlichen Tageszeiten eingeschaltet und über längere Strecken angehört“ hat, findet er eine substanzielle Antwort auf die zitierte Frage Buhrows:
„Nachts schalten sich die Kulturprogramme schon seit einigen Jahren zusammen. Im Sommer geschieht dies für eine gewisse Zeit auch schon am Abend, wenn im ‚ARD-Radiofestival‘ ab 20 Uhr Konzerte von den Musikfestivals übertragen werden. Wäre ein solches zusammengeschaltetes Programm – jenseits der Frage, ob es medienrechtlich durchgesetzt werden könnte – sinnvoll, wie Tom Buhrow andeutete? Beim Durchhören gab es tatsächlich vieles, was so oder so ähnlich in vielen Programmen parallel zu hören war. Aber es gab mindestens so viel, womit sich einzelne Programme – hier seien vor allem Bayern 2, SWR2 und WDR3 genannt – als besonders, als individuell, als stark regional fundiert erwiesen. Käme es zu einem gemeinsamen ARD-Kulturradio, wäre eine Nivellierung auf niedrigem Niveau und ein dramatischer Verlust an Vielfalt zu befürchten.
René Martens, MDR Altpapier, 25.11.2022 (online)