Zitiert: Kunst des angenehmen Smalltalks droht auszusterben

Die Kunst des angenehmen Smalltalks, also des amüsanten Plauderns über alles und nichts, droht auszusterben. Das Wetter war einst ein beliebtes Thema, doch seitdem die Frage des menschengemachten Klimawandels sich zugespitzt hat und die Rede davon ideologisch codiert ist, sollte man Ärger über Kälte ebenso unterlassen wie das Loben von Wärme. Ein fröhlicher Bericht über Ferienpläne führt zur Frage des Transportmittels, und schnell wird aus dem behaglichen Austausch eine bittere Erörterung des Verbrauchs von Flugzeugen. Selbst ein kleiner Dialog über Fußball droht nun zu einer Auseinandersetzung über Patriotismus versus Globalisierung auszuarten. Man muss nur die schönen Nike-Trikots der Franzosen loben, schon hat man den Standortpatrioten Habeck oder change.org mit einer Petition am Hals.

Nils Minkmar, sueddeutsche.de, 25.03.2024 (online)

https://www.sueddeutsche.de/kultur/x-twitter-moskau-kate-1.6488240

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)