Zitiert: Medien, Politik und Geheimdienste in den USA

Konrad Ege schreibt in epdmedien (26/2013, S. 3 ff.): „Man muss den US-Journalisten auch einiges zugutehalten: Manche Snowden-Enthüllungen lieferten nichts grundsätzlich Neues. Schon 2002 berichteten US-Medien, das Verteidigungsministerium arbeite an einem „Total Awareness“-Programm, das Geheimdiensten „Real Time“-Zugang zu Internetdaten und zum Telefonverkehr verschaffen solle. Die Zeitung „USA Today“ berichtete 2006, die NSA sammle die Telefondaten vieler Millionen Amerikaner. Im selben Jahr erklärte der Techniker Mark Klein, sein Arbeitgeber – der Kommunikationsriese ATT – habe es der NSA erlaubt, in ATT-Zentren Geheimanlagen einzurichten, mit denen der Dienst „alle Daten unterwegs im Internet“ absaugen könne.

 

2011 veröffentlichte die „Washington Post“ eine Artikelserie „Top Secret America“ über die „1.300 Behörden, knapp 2.000 Privatfirmen und 854.000 Individuen“, die für die Regierung im „Top Secret“-Bereich tätig seien.

Und im vergangenen Jahr berichtete James Bamford über das NSA Datenzentrum in Utah: Die eigentlich fürs Ausland zuständige NSA habe ihren „Überwachungsapparat“ gegen die US-Bürger gerichtet, führte er aus.

Aus Sicht von Whistleblowern, die etwas verändern wollen, hat diese Berichterstattung freilich nicht viel bewirkt. …

Früher galt Spionage als Geheimnisverrat an ausländische Mächte. Obama hat umdefiniert: Spionage kann auch Geheimnisverrat an Journalisten sein, nach der Logik, Gegner – insbesondere Terroristen – erhielten dadurch Zugang zu Geheimnissen.

 

Obamas Härte muss die verblüffen, die sich an den Obama vor seinem Amtsantritt erinnern. Obama hatte seinem Vorgänger George W. Bush vorgeworfen, er stelle die Nation vor die falsche Wahl zwischen Freiheit und Sicherheit.“

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)