Zitiert: Medienindustrie betreibt eine Art Industrialisierung des Bewusstseins

Wir haben es im Kontext, in dem der Rundfunk agiert, mit einem marktkapitalistischen System zu tun, bis in jede Faser der Gesellschaft hinein. Ein System, das auf Ressourcenausbeutung, Optimierung und Effizienzsteigerung gepolt ist. Das merken wir an den Naturressourcen, wir merken es aber auch an unseren inneren Ressourcen, zum Beispiel wie jeder sich taktet. Was die Medienindustrie macht, ist letztendlich eine Art Industrialisierung des Bewusstseins. Das heißt, da findet im negativen Sinne eine Bewusstseinsausbeutung, aber auch im positiven Sinne eine Bewusstseinssteigerung statt. Dieses von Erschöpfung bedrohte System ist der Kontext, in dem Rundfunk stattfindet und sich als Teil der Medienindustrie selbst einem Zustand der Erschöpfung nähert. Die große Kunst liegt darin, sich hier gegensteuernd zu behaupten.

Oliver Sturm in epd medien 37/2022, zitiert in MDR Altpapier, 16.9.2022 (online)

Kommentar verfassen

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)