Sie würden Einheitsbrei verbreiten. So lautet auch in der Schweiz ein immer wieder geäusserter, nicht selten politisch motivierter und zumeist unbelegter Pauschalvorwurf an die Massenmedien. Nun existieren Zahlen, welche immerhin nahelegen, dass das Medienmenü zusehends eintöniger wird. Die Zahl der mehrfach publizierten Artikel in Schweizer Medien steigt nämlich durchs Band weiter. […]
So heisst es im Jahrbuch: «Die Anzahl geteilter Leitartikel, Kommentare, Kolumnen und Rezensionen stieg im Zeitraum von 2017 bis 2023 im Deutschschweizer Pressemarkt von 8,0 Prozent auf 28,2 Prozent. Besonders hoch sei die inhaltliche Medienkonzentration zudem in der nationalen Politikberichterstattung, die typischerweise auch die Berichterstattung zu eidgenössischen Abstimmungen umfasst. Hier beträgt der Anteil mindestens zweimal publizierter Artikel gar 38,6 Prozent.
Entdeckt haben die Grossverlage offenbar auch die regionale Ebene. Hier verdoppelte sich der Anteil der Mehrfachverwertungen im vergangenen Jahr von sechs auf über zwölf Prozent.
Pascal Sigg, infosperber.ch, 22.10.2024 (online)