Zitiert: Mehr digitale Offenheit wagen

An Aufrufen zu einer Neuaufstellung öffentlich-rechtlicher Angebote im digitalen Zeitalter mangelt es also ebenso wenig, wie an entsprechender Dringlichkeit. Sobald es allerdings konkret wird, zeigt sich wenig neues und viele altes Denken. […]

Digitaler Public Value bedeutet Angebote zu schaffen, die sich klar von jenen kommerzieller Betreiber unterscheiden – und zwar was die Inhalte, deren Erstellung und deren Verbreitung betrifft. […]

Gemeinsames Angebot bedeutet allerdings nicht Fusion, sondern vergleichsweise agile Kooperation von Redaktionen aus verschiedenen ARD-Anstalten, dem ZDF sowie externen Partnern. […]

Was Funk allerdings auch nicht leisten kann, ist im Sinne der Verbreitung eine alternative Kommunikationsinfrastruktur zu den dominanten, kommerziellen Plattformen anzubieten. Dafür bräuchte es eine gleich dreifache Öffnung der öffentlich-rechtlichen Angebote wie der Mediatheken:

–             Erstens, eine Öffnung der Software hin zu gemeinsamer und transparenter Entwicklung auf Basis von Open-Source-Software, offenen Standards und offenen Protokollen. […]

–             Zweitens, eine Öffnung für Interaktion mit dem Publikum und gesellschaftliche Teilhabe. […]

–             Drittens braucht es eine Öffnung der Mediatheken für nutzergenerierte Inhalte und andere gemeinnützige Medienangebote – von Universitäten über Museen bis hin zu Blogs und Podcasts. […]

Marktferne und Staatsferne, beteiligungsorientierte und demokratisch organisierte Regelsetzung und Aufsicht, das wäre doch eine Idee für dezentrale Elemente einer digitalen Kommunikationsinfrastruktur der Zukunft.

Leonhard Dobusch, Jan-Hendrik Passoth, tagesspiegel.de, 10.11.2022 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)