Auch in den sogenannten dritten Programmen der ARD gibt es Reformbedarf: Die digitale Welt macht es möglich, dass Nutzer noch gezielter nach regionalen und lokalen Kriterien erreicht werden können. Die Tendenz bei den Dritten dagegen geht dahin, dass sie sich gerne gegenseitig und Regionen-übergreifend wiederholen. So haben sich die ursprünglich regional ausgerichteten dritten Programme der Landesrundfunkanstalten zu Rund-um-die-Uhr-Vollprogrammen entwickelt. Zudem vergeht kaum ein Tag, an dem nicht ein Tatort in einem Regionalprogramm läuft. Die ARD hat hier jedoch ein riesiges Potential, das nur sehr wenig genutzt wird. In den dritten Programmen sollte noch stärker der länderspezifische Auftrag in den Fokus rücken. Die Abbildung der föderalen und regionalen Eigenheiten Deutschlands ist eine Kernkompetenz und damit ein wichtiger Auftrag der ARD als Dienstleister der Demokratie.
Daphne Wolter, Konrad-Adenauer-Stiftung, Arbeitsheft 366, September 2019 (Download)