Zitiert: Nachhaltigkeit in Hollywood

Hollywood hat die Klimakrise als Thema entdeckt. Doch die Produktion eines Blockbusters erzeugt einen enormen CO₂-Fußbabdruck. Wie passt das zusammen? […] so analysiert „Good Energy“ gemeinsam mit der Filmfakultät der University of Southern California Drehbücher dahingehend, ob der Klimawandel thematisiert wird. Das Ergebnis für die Jahre 2016 bis 2020, die Präsidentschaftsjahre von Donald Trump: Nur auf 2,8 Prozent der mehr als 37 000 überprüften Drehbücher traf das zu.

Es gibt deshalb das sogenannte Playbook for Screenwriting in the Age of Climate Change – eine Anleitung für Drehbuch-Autorinnen und -Autoren: Der Protagonist kauft dann keinen Benziner, sondern ein Elektroauto. Die Tochter in der Familien-Sitcom ist keine Cheerleaderin, sondern in der Aktionsgruppe für Nachhaltigkeit. Die junge Frau in der Weihnachtsromanze arbeitet nicht im Marketing einer Modefirma, sondern bei einem Start-up, das Sneakers aus Plastikmüll fertigt. […]

Der CO₂-Fußabdruck eines sogenannten Tentpole-Films – Superhelden-Blockbuster zum Beispiel – in den Jahren 2016 bis 2019 betrug 3370 Tonnen. Die einstündige Folge einer Drama-Serie: 77 Tonnen, bei 24 Folgen pro Staffel sind das etwa 1848 Tonnen. Eine halbstündige Sitcom: 26 Tonnen pro Folge. Der Fußabdruck eines typischen US-Haushalts einer Studie der University of Michigan im Jahr 2021 zum Vergleich: 48 Tonnen. […]

Bis 2030 will Disney klimaneutral sein, NBC-Universal bis 2035; Netflix könnte es schon in diesem Jahr geschafft haben. Sony will bis 2030 seinen kompletten Strom aus erneuerbaren Energien beziehen; Amazon will das bereits in drei Jahren erreicht haben.

Jürgen Schmieder, sueddeutsche.de, 2.1.2023 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)