Zitiert: Newsletter als eine Alternative zu Social Media

Eine neue Reuters-Studie zeigt dramatische Veränderungen in der digitalen Medienwelt: Verlage kämpfen mit Reichweitenverlusten auf Social Media, setzen aber große Hoffnungen auf KI-Plattformen. Newsletter spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Der Traffic von Facebook zu Nachrichtenseiten ist in den vergangenen beiden Jahren um 67 Prozent zurückgegangen, bei Twitter/X beträgt der Rückgang 50 Prozent. […] Die Verlage setzen verstärkt auf neue KI-getriebene Plattformen (+56 Prozentpunkte Netto-Score für mehr Engagement) sowie auf Videonetzwerke wie Youtube (+52 Prozentpunkte) und Tiktok (+48 Prozentpunkte).

„Die Zeit der massentauglichen Referral-Modelle ist vorbei“, analysiert Nic Newman, leitender Autor der Studie. „Nur Publisher, die sich durch Qualität, Relevanz oder besondere Bindung zum Publikum abheben, werden künftig erfolgreich sein.“ […]

Newsletter gelten als der letzte direkte Draht zum Leser. In einer Zeit, in der Facebook und Google die Kontrolle über die Reichweite haben, bieten sie eine rare Chance auf unabhängige Distribution. Laut einer aktuellen Studie des Reuters Institute erzielen Newsletter-Abonnenten eine bis zu fünfmal höhere Conversions-Rate zu zahlenden Kunden als Social-Media-Nutzer. […]

Der Trend geht zum kuratierten Journalismus mit Haltung, da die Leser nicht nur Information suchen, sondern Orientierung und Einordnung. […]

Sie kombinieren die Reichweite digitaler Medien mit der Bindungskraft persönlicher Beziehungen – eine Kombination, die in Zeiten schwindender Plattform-Reichweiten als wichtiger Erfolgsfaktor gilt.

Holger Schmidt, faz.net, 05.02.2025 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)