100 Tage sind 2025 bisher vergangen; in diesen 100 Tagen verzeichnete die Medienfreiheitsorganisation Committee to Protect Journalist (CPJ) weltweit 14 tote Journalistinnen und Journalisten. Überschattet vom beispiellosen Wert des Vorjahres: 124 tote Journalisten in 18 Staaten. Die Gefahr ist immanent, als letzten Ausweg wählen jährlich hunderte Journalisten die Flucht aus ihrer Heimat ins Exil. Ein bürokratischer Hürdenlauf. Rechtsexperten fordern deshalb ein Notfallvisum für Journalisten.
Bereits 2020 empfahl ein unabhängiges Gremium von internationalen Rechtsexperten der Media Freedom Coalition (MFC) und ihrer Mitgliedsstaaten, humanitäre Notfallvisa dezidiert für Journalisten auf der Flucht einzuführen. […]
Ihre Argumente lassen sich einfach herunterbrechen: Die existierenden Mechanismen sind überfordert, zu teuer und ganz einfach zu langsam. Sie fordern eine niederschwellige, unbürokratische und vor allem schnelle Lösung. Oftmals geht es um wenige Tage oder nur Stunden, die über das Leben eines Journalisten oder einer Journalistin entscheiden, die politische Missstände, Korruption oder Kriegsverbrechen der Öffentlichkeit sichtbar machen und damit ihr Leben und das ihrer Familie riskieren. Fünf Jahre sind vergangen, wenig ist geschehen.
Felix Mährenbach, derstandard.at, 11.04.2025 (online)