Zitiert: Piratenradios wollten „der Öffentlichkeit was hinzufügen“

Uns interessiert der historische Blick auf linke Piratensender ja gerade, um über das Heute nachzudenken. In den 1970er- und 80er-Jahren sind in der BRD viele alternative Radios entstanden, die illegal gesendet haben. Das war die frühe Phase der freien Radios, die es bis heute gibt. Die Leute, die damals Politpiratenradio gemacht haben, kamen aus den neuen sozialen Bewegungen. Die haben sich aus der gesellschaftlichen Öffentlichkeit ausgeschlossen gefühlt. Gleichzeitig waren viele politisch in ihrem direkten Lebensumfeld aktiv und wollten der lokalen Öffentlichkeit was hinzufügen. So eine Verankerung im Lokalen hat eine Qualität, die Podcasts heute meist nicht haben. […]

Podcasts sind auch sehr individualisiert, man kann sie ganz alleine machen und alleine hören. Freie Radios sind dagegen immer auch Orte der Zusammenkunft, im Studio selbst und im Dialog über das Programm – basisdemokratische Öffentlichkeit im besten Sinne. […]

Für die Leute bei Radio Zebra war allerdings auch immer ganz klar, dass sie nicht legal werden wollten. Die verstanden sich als Teil der staatskritischen, undogmatischen linken Bewegung, wie fast alle linken Piratensender und andere Alternativmedien aus dieser Zeit auch. Für Radio Zebra stand fest: kein Sender ohne Bewegung. Als die sich im Laufe der 80er im Rückzug befand, war auch mit vielen Piratensendern wie Zebra Schluss. […]

Der Grundgedanke nicht nur der freien Radios war, unabhängig von Staat und Kapital zu sein und eben offen für alle, die in der Öffentlichkeit sonst nicht zu Wort kamen. Gestritten wurde unter Radiogruppen darüber, wie das am besten gelingen könnte. Die Fraktion, zu der etwa Radio Zebra gehörte, lehnte jede staatliche Kontrolle ab. Die andere Seite wollte die eigene Reichweite durch rechtliche Absicherung stärken. Radio Dreyeckland aus Freiburg ist diesen Weg gegangen und existiert als einziger der damaligen Piratensender bis heute.

Jan Bönkost, taz.de, 29.11.2023 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)