Zitiert: rbb-Radio kann auf Vornamen der Beethovens und Mozarts verzichten

Beim rbb will man Musik „einordnen, zuspitzen, emotional aufladen”. Gabriele Riedle hat für die taz aufgeschrieben, wie das in der Hörererfahrung klingt: „Da ist die nassforsche Person, die bis 10 Uhr vormittags alle 10 Minuten ein ›Guten Morgen‹ in den Äther schmettert und so Sätze sagt wie: ›Halten Sie sich fest, jetzt kommen gleich zwölf Cellisten auf einmal, ist das nicht der Hammer?‹” Dabei hat die Moderation nur versucht, sich an die Regeln zu halten. „Klappern gehört zum Handwerk. Große Teile unseres Berufs sind dem Showgeschäft verpflichtet”, heißt es in der rbb-Handreichung. Eben noch im Elfenbeinturm, jetzt schon auf der Showbühne. Und weiter: „Gretchenfrage bei allen Entscheidungen: Was wäre jetzt schön?” … Der rbb möchte auf Jahreszahlen gleich ganz verzichten: „Sie sind ein sicheres Indiz dafür, dass die Sache, über die geredet wird, vorbei ist. Gleiches gilt für historische Erzählungen, die man auch an anderer Stelle nachlesen kann. Damals? Langweilig!” …. Laut rbb braucht auch niemand „die Vornamen der Beethovens und Mozarts dringend.” Man sei schließlich kein Pflanzenbestimmungsbuch”.

Hartmut Welscher, VAN Magazin, 03.03.2021 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)