Aber die meisten Serien, die die deutsche Seite für das Arte-Programm vorgeschlagen hat, waren bisher oft angekaufte internationale Serien, zum Beispiel von der BBC. Das ändert sich aber gerade. Wir werden bei Arte in Zukunft mehr Serien zeigen, die mit den deutschen Sendern zusammen produziert sind. …
Es machen immer noch zu wenig Frauen Filme, und es machen immer noch zu wenig Frauen Filme, bei denen es um ganz große Budgets geht. Es gibt zu wenig Diversität in den Teams. …
Weil es nicht genug Budgets gibt für Serien, die nur im Web laufen – zumindest wenn wir von einer richtigen High-End-Serie reden und nicht von Web-Serien mit sehr kurzen Folgen von jungen Talenten. Größere Budgets sind bisher organisatorisch immer noch an eine Ausstrahlung im linearen Fernsehprogramm gekoppelt. …
Ich befürchte eher, dass der Kinofilm bedroht ist durch die Fixierung auf Serien. Es gibt ja nicht mehr Geld. Wenn mehr Serien gemacht werden, muss die Finanzierung irgendwo herkommen und Fernsehfilme laufen in der Regel immer noch sehr gut in der Primetime. Deshalb hoffe ich sehr, dass ARD und ZDF in den kommenden Jahren dennoch weiterhin gleich viel Geld für Kino-Koproduktionen einbringen. Kinofilme lassen uns visuell und emotional viel tiefer in andere Welten eintauchen, als alle anderen Formate. Sie sind oft innovativ und tragen enorm zur Weiterentwicklung der Filmsprache bei. Viele Kinofilme werden auch international wahrgenommen, während Fernsehfilme eher in ihrem jeweiligen Ursprungsland bleiben.
Claudia Tronnier, sueddeutsche.de, 28.6.2022 (online)