Ich liebe es, subtil zu erzählen, den Ereignissen eine gewisse Beiläufigkeit und Alltäglichkeit zu geben, sie im Naturalismus anzusiedeln und bewusst hier und da die Dramatik zu entziehen.
Ich finde es spannender, Dinge nicht auszusprechen, weil wir das in der Regel im echten Leben auch nicht permanent tun, vor allem dann nicht, wenn es um heikle Themen geht.
Mich persönlich berühren diese Art von Filme viel stärker, weil sie mir die Geschichten näherbringen. Sie verlangen mehr von mir als Zuschauerin und fordern mich heraus, genauer hinzuhören, den Zwischentönen mehr Beachtung zu schenken. Was mir auch sehr wichtig ist, ist Humor.
Humor bahnt sich zwangsläufig seinen Weg in all meine Geschichten. Er ist der beste Weg, um ernste Themen anzusprechen, ohne belehrend zu wirken. Humor ist auch Hoffnung.
Humor macht das Leid erträglicher, schafft eine Fallhöhe und nimmt den Zuschauer noch mehr mit in die Gefühls- und Gedankenwelt der Figuren. Außerdem ist Humor (und ich meine schwarzen Humor) verankert im ostdeutschen Sprachgebrauch. Humor ist auch ein Überlebensmittel und nimmt den Figuren ihre Handlungsunfähigkeit. Zu viel Mitleid ist auch wieder eine Form von Abwertung, wenn auch von positiver Natur. Das wollte ich vermeiden.
Presseheft: „Mit der Faust in die Welt schlagen“
Constanze Klaue, Presseheft: „Mit der Faust in die Welt schlagen“ (online)