Der Reformstaatsvertrag ist die notwendige Antwort auf diese veränderten Rahmenbedingungen – strukturell, finanziell und inhaltlich.
Mit der Entscheidung im Thüringer Landtag übernehmen wir Verantwortung. Wir setzen ein Zeichen für eine neue Ära in der Medienpolitik: Weg von überbordender Vielfalt, hin zu konzentrierter Qualität. Thüringen nimmt dabei eine Vorreiterrolle ein – und zeigt, dass echte Reformen möglich sind, wenn Mut und Weitsicht zusammenkommen. […]
Wir brauchen einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der mit der Zeit geht – der effizient arbeitet, seine Strukturen überprüft und sich auf seinen Kernauftrag konzentriert. Die Vielfalt der Angebote ist heute kaum noch nachvollziehbar: Alleine der MDR betreibt derzeit zehn Hörfunkprogramme – künftig sollen es sieben sein. Die Flut an Apps, Mediatheken und Ausspielwegen schafft weder Übersicht noch Mehrwert. Sie kostet vor allem: Geld und Vertrauen.
Mit dem Reformstaatsvertrag begrenzen wir bewusst. Sportrechtekosten werden gedeckelt, Programme fokussiert. Die Kernbereiche – Information, Bildung, Kultur und Angebote für junge Menschen – rücken in den Mittelpunkt. Nicht alles, was möglich ist, muss auch öffentlich finanziert werden. […]
Weniger Parallelangebote, mehr Kooperation – das ist der richtige Weg, um finanzielle Verantwortung und publizistische Qualität zu verbinden. […] Kompetenzzentren bündeln künftig redaktionelle Stärken. Und mit einem zentralen Rundfunkdatenschutzbeauftragten, angesiedelt beim MDR, schaffen wir nicht nur Effizienz, sondern auch Vertrauen.
Stefan Gruhner, turi2.de, 20.05.2025 (online)