Zitiert: Thüringen will einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der mit der Zeit geht

Der Reformstaatsvertrag ist die notwendige Antwort auf diese veränderten Rahmenbedingungen – strukturell, finanziell und inhaltlich.

Mit der Entscheidung im Thüringer Landtag übernehmen wir Verantwortung. Wir setzen ein Zeichen für eine neue Ära in der Medienpolitik: Weg von überbordender Vielfalt, hin zu konzentrierter Qualität. Thüringen nimmt dabei eine Vorreiterrolle ein – und zeigt, dass echte Reformen möglich sind, wenn Mut und Weitsicht zusammenkommen. […]

Wir brauchen einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der mit der Zeit geht – der effizient arbeitet, seine Strukturen überprüft und sich auf seinen Kernauftrag konzentriert. Die Vielfalt der Angebote ist heute kaum noch nachvollziehbar: Alleine der MDR betreibt derzeit zehn Hörfunkprogramme – künftig sollen es sieben sein. Die Flut an Apps, Mediatheken und Ausspielwegen schafft weder Übersicht noch Mehrwert. Sie kostet vor allem: Geld und Vertrauen.

Mit dem Reformstaatsvertrag begrenzen wir bewusst. Sportrechtekosten werden gedeckelt, Programme fokussiert. Die Kernbereiche – Information, Bildung, Kultur und Angebote für junge Menschen – rücken in den Mittelpunkt. Nicht alles, was möglich ist, muss auch öffentlich finanziert werden. […]

Weniger Parallelangebote, mehr Kooperation – das ist der richtige Weg, um finanzielle Verantwortung und publizistische Qualität zu verbinden. […] Kompetenzzentren bündeln künftig redaktionelle Stärken. Und mit einem zentralen Rundfunkdatenschutzbeauftragten, angesiedelt beim MDR, schaffen wir nicht nur Effizienz, sondern auch Vertrauen.

Stefan Gruhner, turi2.de, 20.05.2025 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)