Zitiert: Til Schweiger und Jan Böhmermann verströmen Lockstoffe

Darum berichten Medien häufig über sie. Wenn die beiden dann noch in einer Geschichte zusammengespannt werden können, ist das eine sichere Sache. So geschehen gerade in einem Interview der „Zeit“, dem Medium der Wahl, wenn es um die großen Eingeständnisse und Aufarbeitungen der Fehltritte prominenter Personen geht. Wer hier ausführlich sprechen darf, dem ist die Wiedereingliederung in die Gesellschaft auch nach Ausrastern gewiss. […]

Es mag seltsam, ja sogar widersprüchlich anmuten, wenn Medien ihrem Publikum empfehlen, sich mit bestimmten Themen erst gar nicht zu beschäftigen. Dieses Unterfangen ist vermutlich so sinnlos wie der Schlagabtausch von Schweiger und Böhmermann öde. Schweiger kritisiert Boulevardmedien, die ihn als „Clickbait“ benutzen – und liefert gleichzeitig mehr Clickbait. Und so weiter. Am Ende kommt dann noch ein medienkritischer Artikel wie dieser hinterher, der allen erzählt, wie sinnentleert das alles ist.

Christian Meier, welt.de, 29.04.2024 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)