Vorsicht, in der Geschichte ist genug schiefgegangen. Die Affäre begann, weil Gelbhaar mit unklaren Vorwürfen aus seiner Partei gemobbt wurde, auf die Landesliste zu verzichten. Die Grünen verabsäumten eine schnelle Prüfung der Beschuldigungen. Erst danach veröffentlichte der RBB ein Fiasko von Recherche. Eine Stand heute gefälschte eidesstattliche, eine gefakte Spielszene, eine nicht existente Zeugin. Das kostete Gelbhaar auch das Direktmandat. Für die Lesart „toxische grüne Männerhasserin befeuert öffentlich-rechtliche Ideologieschleuder“ leider ein Homerun. Am Ende deckte der Tagesspiegel Unwahrheiten allerseits auf. Eine Option wäre, sich bei den KollegInnen dort zu bedanken und in Demut vor der eigenen Tür zu kehren. Fällt den Grünen im Wahlkampf erkennbar schwer und ist beim RBB schon so was wie Folklore.
Friedrich Küppersbusch, taz.de, 26.01.2025 (online)