Zitiert: Verlust von Phoenix als Schlag für die politische Bildung

Dabei wäre der Verlust von Phoenix ein ziemlicher Schlag für die politische Bildung in Deutschland. Denn gerade in Zeiten erhitzter Debatten glänzt der unspektakuläre kleine Chronistenkanal mit notwendiger Nüchternheit und einer konsequenten Kontextualisierung des politischen Geschehens.

Das Phoenix-Prinzip ist so einfach wie wirkungsvoll – und wenn’s das nicht schon lange gäbe, müsste man es glatt erfinden: Erst ein Ereignis in voller Länge zeigen, dann die journalistische Einordnung durch Expert:innen, anschließend eine moderierte Diskussion zur Bedeutung, und in „Phoenix – Der Tag“ die Zusammenfassung des Geschehens.

Während der Bundestag in manchen Nachrichtensendern vor allem als News-Event inszeniert und dem Publikum mit ständig aktualisierten Bauchbinden serviert wird, behandelt Phoenix das Parlament als das, was es ist: das Zentrum unserer Demokratie. Mitsamt all seinen protokollarischen Begleiterscheinungen. […]

Phoenix ist im Grunde genommen weniger klassisches Fernsehen als vielmehr ein demokratischer Beobachtungsposten: Er dokumentiert die Entwicklung unserer Demokratie, archiviert die wichtigen Momente und macht sie durch Einordnung verständlich. Die Phoenix-Mediathek wird so ein Stück weit zum politischen Gedächtnis der Republik, sortiert nach Themen und Ereignissen.

Peer Schrader, dwdl.de, 02.02.2025 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)