Es darf zumindest spekuliert werden, dass der Ruf nach Subventionen für Medienunternehmen fast immer mit einer größtmöglichen Schwarzseherei einhergeht, was die derzeitige oder künftige wirtschaftliche Lage von Medienunternehmen angeht. Wer Gemeinnützigkeit und Staatsgeld fordert, sieht die Vitalität wie die Qualität deutscher Zeitungen in der Regel an einem Tiefpunkt angekommen. Die wirtschaftliche Resilienz des unternehmerischen Journalismus – wie auch die Resilienz der Demokratie – wird entsprechend gern unterschätzt. Die vorliegende Studie zeigt nun auf, dass die Lage zwar nicht einfach ist, die deutsche Zeitungslandschaft aber von einem mitunter herbeigeredeten publizistischen Bankrott noch ein großes Stück entfernt ist.
Christian Meier, welt.de, 26.11.2024 (online)