Beim Journalismusfestival in Perugia fordern Manager von Al-Jazeera und eine Wissenschafterin eine Abkehr vom Eurozentrismus in Medien
Yafa El Masri, Geografie-Dozentin mit Schwerpunkt auf Flüchtlingsräume, ist geboren und aufgewachsen in einem palästinensischen Flüchtlingscamp. In ihrer Kindheit wurde ihr Dorf oft von Kriegsberichterstattern besucht und fotografiert. So wie viele andere wurde sie in ihren schwächsten Momenten aufgenommen: dreckig, hungrig, auf dem Boden. […]
Die Wissenschafterin kritisiert die kolonialistischen Wurzeln solcher Darstellungen und forderte eine Neudefinition dessen, was in den Medien gezeigt wird. Besonders problematisch sieht sie die Darstellung von Regionen wie Gaza, wo externe Narrative die wahren Potenziale und Herausforderungen der Einheimischen ignorierten.
Ein Beispiel sei die Darstellung Gazas in einem von US-Präsident Donald Trump veröffentlichten Video, das ein „neues“ Gaza unter amerikanischen Einfluss zeigt. Zu sehen sind glamouröse Strände, All-inclusive-Hotels und Geld, das vom Himmel fällt – Paradies auf Erden. Doch für wen? Die Kapazitäten der einheimischen Bevölkerung würden falsch und herablassend beurteilt, stellt El Masri fest.
Emilija Ilić, derstandard.at, 11.04.2025 (online)