Zitiert: Wäre die Welt ohne Algorithmen friedlicher?

Wenn alle Plattformen ihre Algorithmen in den Giftschrank packten, wären Menschen nicht friedlicher, die Welt nicht harmonischer.

Das befreit die Konzerne nicht von ihrer Verantwortung. Algorithmen sind nicht das einzige und auch nicht das größte Problem, aber ein Problem sind sie trotzdem. Um das zu ändern, braucht es Transparenz und Regulierung. Plattformen müssen sich für Forschende öffnen und ihre Empfehlungslogik durchleuchten lassen. …

Die notwendige Regulierung sollte sich auf zwei Fragen konzentrieren: Warum werden Inhalte empfohlen? Aber auch: Welche Inhalte werden empfohlen? Die aktuellen Vorschläge in EU und USA fokussieren sich auf die erste Frage. Sie sollen Plattformen verpflichten, Teile ihrer Algorithmen offenzulegen. Doch algorithmische Systeme bestehen nicht nur aus Formeln, sondern auch aus Input und Output. Bislang kann zwar jeder Nutzer sehen, was in seiner Timeline auftaucht, aber es ist fast unmöglich herauszufinden, welche Ergebnisse Algorithmen für andere produzieren. Das ist aber essenziell, um in einem zweiten Schritt Vorschläge machen zu können, wie Empfehlungssysteme aussehen könnten, die dem Gemeinwohl dienen.

Bis dahin sind Nutzerinnen und Nutzer den Algorithmen nicht hilflos ausgeliefert. Der wichtigste Faktor für den Output ist der Input, und den hat man selbst in der Hand. …

Ein Leben ohne Algorithmen ist unmöglich – aber zumindest in sozialen Medien kann man ihnen aus dem Weg gehen.

Simon Hurtz, sueddeutsche.de, 3.4.2022 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)