Denn dass ein Film wie „Barbie“ an den Kinokassen knapp anderthalb Milliarden Dollar umsetzt und zum erfolgreichsten Film des Jahres wird – das hat es noch nie gegeben, wenn eine Frau auf dem Regiestuhl saß. Nicht weil Frauen die schlechteren Regisseurinnen wären, sondern weil große Filmprojekte in Hollywood von den Studios traditionell noch immer eher in Männerhand gelegt werden.
In diesem Sinne ist der Erfolg von „Barbie“ nicht nur ein kommerzieller, sondern auch ein ideologischer, weil er ein Zeichen gesetzt hat. Mit etwas Glück macht es dieser Hit für Filmemacherinnen künftig etwas leichter, auch mal die großen Budgets anvertraut zu bekommen. Und für diese Leistung, die man dezidiert mit Greta Gerwig verbinden kann, hätte man durchaus eine Oscarnominierung springen lassen können (anstatt zum Beispiel Martin Scorsese zum zehnten Mal zu nominieren.)
David Steinitz, sueddeutsche.de, 24.01.2024 (online)