Es hat sich eher noch schlimmer entwickelt, wenn man sieht, was mit dem früheren „Spiegel“-Mann Matthias Matussek passiert ist und anderen Ex-Meinungsführern, sogar „Medienwissenschaftlern“, die besinnungslos nach rechts wandern. Es gibt ja wenig Peinlicheres als ältere Männer, die aus Angst vor Statusverlust plötzlich ihre patriotische und strukturkonservative Gefühligkeit entdecken. Das hat natürlich auch mit dem Statusverlust des taktgebenden Journalismus insgesamt zu tun. Das ist ja inzwischen ein musealisierter Beruf, ganz unabhängig davon, dass seine Kritik- und Machtkontrollfunktion notwendiger ist denn je.
Lutz Hachmeister: Dieser Diskurs hat keinen Anspruch auf mich. Medienkorrespondenz.de, 1.12.2019 (online)