Selten ist das Kino bereit, sich Theaterformen unterzuordnen, dabei kann dadurch sogar eine neue Kunstform entstehen, wie Kahls Film beweist. Denn auch das Wesen des Theaters, das Tatsächliche kann ablenken. Auch die konsequenteste, antinaturalistische Theaterinszenierung kreiert ihren Überschuss an Spontaneität, Lebendigkeit, ja Anekdotischem.
Dieser Film versucht genau das zu vermeiden, und der Eindruck des konservierten Theaters schadet ihm nicht. Im Gegenteil, Kahls konzentrierte Inszenierung gibt allen Darstellerinnen und Darstellern die gleiche Aufmerksamkeit, einzelne Namen hier herauszustellen, würde dieser Ensembleleistung nicht gerecht.
Daniel Kothenschulte, fr.de, 24.07.2024 (online)