Journalisten machen sich mit Meinungsäußerungen zur Marke, während politische Akteure sich eigene Kanäle schaffen, um die jeweilige Zielgruppe direkt zu erreichen. Derzeit wird viel über sogenannte Newsrooms diskutiert, mit deren Hilfe Parteien und Ministerien ihre Öffentlichkeitsarbeit in sozialen Medien professionalisieren wollen – oft auch mit der Expertise gelernter Journalisten. Das Ziel: auf die Minute geplante Tweets, auf bestimmte Gruppen zugeschnittene Bilder, in Diskurse einsteigen, die trenden. Ob sie gesellschaftlich relevant sind, ist dabei manchmal nachrangig.
Doch was bedeutet diese Entwicklung für die unabhängige Presse? Werden kritische Journalisten stärker auf Abstand gehalten? Werden sie bei der Recherche behindert? Werden sensible Botschaften gar an ihnen vorbeigeschleust, um kritische Nachfragen zu umgehen?
Mey Dudin, epd medien, 28/2019, 12.07.2019 (nicht online)