Zitiert: Wie Journalismus an „Macht“ verliert

Journalisten machen sich mit Meinungsäußerungen zur Marke, während politische Akteure sich eigene Kanäle schaffen, um die jeweilige Zielgruppe direkt zu erreichen. Derzeit wird viel über sogenannte Newsrooms diskutiert, mit deren Hilfe Parteien und Ministerien ihre Öffentlichkeitsarbeit in sozialen Medien professionalisieren wollen – oft auch mit der Expertise gelernter Journalisten. Das Ziel: auf die Minute geplante Tweets, auf bestimmte Gruppen zugeschnittene Bilder, in Diskurse einsteigen, die trenden. Ob sie gesellschaftlich relevant sind, ist dabei manchmal nachrangig.

Doch was bedeutet diese Entwicklung für die unabhängige Presse? Werden kritische Journalisten stärker auf Abstand gehalten? Werden sie bei der Recherche behindert? Werden sensible Botschaften gar an ihnen vorbeigeschleust, um kritische Nachfragen zu umgehen?

Mey Dudin, epd medien, 28/2019, 12.07.2019 (nicht online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)