Ein produziertes Gut besitzt dann Public Value, wenn es zum einen der Öffentlichkeit zugutekommt und von dieser auch angenommen wird. Zum anderen aber sollte die Bevölkerung selbst an der Produktion des öffentlichen Gutes mitwirken können. Das kann an sich schon durch das Zahlen von Steuern geschehen, ist aber eine sehr schwache Form der Ko-Produktion. Umso aktiver die Bevölkerung mitmachen kann, z.B. durch die Teilnahme an einem Bürger:innenforum oder die aktive Teilhabe und Mitgestaltung, desto eindeutiger hat ein öffentliches Gut einen Public Value.
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk kann diese letztgenannte Form schon aufgrund seiner Organisationsform nicht verwirklichen. Andererseits organisierten sich die nichtkommerziellen Sender in Österreich bereits seit Mitte der 1990er-Jahre „bottom-up“, also aus der Zivilgesellschaft heraus.
Katharina Biringer, Josef Seethaler, Helmut Peissl, ejo-online.eu, 22.1.2023 (online)