„
Öffentliche Kommunikation, die es mit einem unbekannten, unabgeschlossenen, unabhängigen, inzwischen globalen Publikum zu tun hat, hängt am Tropf der Aufmerksamkeit dieses Publikums. Off- und Online-Publikationen, die nicht wahrgenommen werden, haben ihren Sinn verfehlt. …Der Wirtschaftserfolg, der erzielte Gewinn, erleichtert die nächste Million; die erste ist bekanntlich die schwerste. Das Zusammenwirken dieser beiden Steigerungsspiele macht den publizistisch Erfolgreichen reicher und die Reichen publizistisch erfolgreicher.
Wenn das stimmt, relativiert sich die Kritik an den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten, sie seien nur noch auf der Jagd nach Quote. Die ist einfach der Maßstab, mit dem das Öffentlichkeitssystem operiert. Wer publizistisch als Gewinner dastehen will, muss eine hohe Quote, Klickrate oder Auflage vorweisen. Die Privaten haben den Vorteil, dass sie mit publizistischen Siegen Kohle machen und mit diesen Kohlen ihr publizistisches Feuer anfachen, darauf dann wieder ihr wirtschaftliches Süppchen kochen und so weiter. Aus diesem Steigerungsspiel ausgeschlossen zu sein, bedroht die Öffentlich-Rechtlichen. Deshalb brauchen sie politische Unterstützung“
Weitzerlesen auf Carta