Zitiert: Zukunft des Kinos

Mit Trauer über die Welt kommt man in dieser Welt nicht weiter. Es gibt am Kino nichts zu lernen. Man müsste im Kino vielmehr die Möglichkeit vorsehen, nichts zu lernen, die Möglichkeit, nicht mitzumarschieren.

Progressiv am Kino war, mediengeschichtlich wie gesellschaftlich gesehen, dass Bildung nicht nötig war, um Zugang zu einer fremden, sprachlosen Welt zu erlangen, die weder durch Kultur noch Schule vertreten wurde und nicht nur jenen wenigen vorbehalten war, denen Voraussetzungen vererbt sind. Man musste im Kino nichts wissen; es war voraussetzungslos – Adorno, geprägt durch den fortgeschrittenen Stand der Kulturindustrie in den USA, war dahingehend skeptischer als Benjamin, dem diese Erfahrung fehlte –; das war radikal neu am Kino. Und das haben die Bildungseliten dem Kino niemals verziehen.

Lars Henrik Gass, filmdienst.de, 17.05.2023 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)