Zitiert: Zwischen Regierung und SWR gibt es zu enge Verflechtungen

Da schreibt Staatssekretärin Heike Raab (SPD) mit ihrem offiziellen Briefkopf an den SWR und beschwert sich über die Berichterstattung zum Rücktritt von Ex-Innenminister Roger Lewentz. Im Anschluss behauptet die Landesregierung, dass Raab dies als SWR-Funktionärin getan habe. Wenn schon die Wahl des Briefkopfs Fragen nach der Rolle aufwirft, sind die personellen Verflechtungen zwischen Regierung und SWR offensichtlich zu groß. […]

Noch viel schwieriger aber ist das strukturelle Problem dahinter – dass ein Mitglied der rheinland-pfälzischen Landesregierung überhaupt in der Lage ist, Druck auf die Öffentlich-Rechtlichen auszuüben. Raab hat gleich mehrere Funktionen beim SWR: Sie ist stellvertretende Vorsitzende des Verwaltungsrates, der die Geschäftsführung überprüft; sie ist Mitglied im Programmausschuss, der die Inhalte überprüft; und sie ist Mitglied im Landesrundfunkrat, der die Direktion des SWR Rheinland-Pfalz wählt. An eben jene adressierte Raab auch ihren Brief. Man kann sich nicht gleichzeitig zum Anwalt des SPD-Chefs Roger Lewentz machen und für die Kontrollfunktion der Medien gegenüber der SPD-geführten Regierung einstehen. (Paid)

Sebastian Stein, volksfreund.de, 14.11.2023 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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