Bei Gruner+Jahr kamen sie ja erst 2004 auf die Idee, den Preis nach Henri Nannen zu benennen. Bis dahin hieß er Egon-Erwin-Kisch-Preis. Die ersten Nannen-Preisträger wurden dann 2005 gekürt. Die Umbenennung sei „sehr gewagt“ gewesen angesichts dessen, dass man wusste, dass Nannen „eine enge Attachierung an das NS-Regime hatte“, sagt Hachmeister. Ihm sei „unklar“, warum man das „ohne Not“ getan habe. Unter Anspielung auf einen Begriff aus dem Tennis, spricht er von einem „unforced error“. Zur Zeit der damaligen Umbenennung regierte beim „Stern“ eine Doppelspitze aus Thomas Osterkorn und Andreas Petzold.
René Martens, MDR Altpapier, 24.6.2022 (online)