Alexander Kluge: Im Fernsehen gibt es mehr Kriminalität als in der Gesellschaft

„Im Moment haben Sie eine Fehlentwicklung. So viel Kriminalität wie derzeit in den Krimis durchdekliniert wird, gibt es in der Gesellschaft gar nicht. Das ist die Anpassung an angebliche Zielgruppen. Eine Zielgruppe ist nichts Wirkliches.“ An einer anderen Stelle kritisiert er: „Die versammelten Samstagsprogramme des deutschen Fernsehens sind international nicht konkurrenzfähig. Man kann sie in keinem anderen Land vorführen, das ist für gebührenfinanziertes Fernsehen eine Affenschande.“ Er hebt aber auch das Fernsehen als „Leitmedium“ hervor: „Weil es im Netz keine zentrale Stelle gibt, geht man zu dem gemeinsamen Ort, das ist das öffentlich-rechtliche Fernsehen. Das ist ein hohes Gut, man hat ein Vertrauensverhältnis zu den Leitmedien.“

 

epd medien, Sonderausgabe 70 Jahre, S. 8 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)