ARD im Rechtfertigungs-Modus

„Die große Rechtfertigungs-Show“, titelt SpOn und kommt zum Schluss: „Der „ARDcheck“ wirkte weitenteils wie eine Hauptversammlung vor Kleinaktionären, die versehentlich ins Abendprogramm gerutscht ist und bei der zwei blasse Manager auf Entlastung des Vorstands hinwirken – die Geschäftsführung soll gebilligt, die Arbeit gewürdigt und das Vertrauen ausgesprochen werden. Eine Übung in Transparenz, ein beflissenes Ausstellen staatstragender Relevanz.“

Auch Michael Hanfeld (FAZ) sieht die Sendung, die von 1,62 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern gesehen wurde, kritisch: „Die Senderchefs Tom Buhrow und Lutz Marmor stehen den Zuschauern Rede und Antwort: nichts als die nackte Wahrheit. Das war der Plan. Was wird daraus? Ein Schattenspiel, über das man sich amüsieren könnte, hätte man nicht einen so hohen Eintritt bezahlt.“

 

Und das Team vom ARDCheck zeigt immer wieder, wie man Fragen auch mal nicht oder auch irreführend beantwortet. Nur ein Beispiel: „Werden Dokumentationen früher gesendet, finden sie nicht unbedingt mehr Publikum. Viele Inhalte kommen ja auch in die Mediathek – dann können Sie entscheiden, wann Sie schauen.“ Meistens haben spätere Dokumentationen zwar einen höheren Marktanteil, aber insgesamt und absolut gesehen weniger Zuschauer als zu einem früheren Zeitpunkt gesendete. Die Möglichkeit, dass man mit einem niedrigeren Marktanteil zu früherer Sendezeit absolut mehr Zuschauer erreichen kann als bei einem höheren Marktanteil zu späterer Sendezeit blendet das Team aus.

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)