ARD-Jugendkanal: Wie der SWR Tatsachen schafft

SWR-Chef Peter Boudgoust fordert seit Jahren, einen Jugendsender der ARD zu schaffen. Immer wieder wurde der Vorschlag abgelehnt. Im März 2011 platzte die Idee der Kooperation zwischen SWR und WDR. Das Problem lag nicht in finanziellen Fragen, sondern  in den unterschiedlichen Zielvorstellungen. Peter Boudgoust glaubt fest an die Notwendigkeit eines Jugendkanals. WDR-Intendantin Monika Piel spricht sich immer wieder gegen ein solches Projekt aus. Jugendliche könne man nicht mit öffentlich-rechtlichen Formaten erreichen, sagte sie in ihren Neujahrsinterviews 2011. Sie wolle die ARD mit Angeboten für die 30 bis 50jährigen verjüngen. Der Jugendkanal Ziele auf 14 bis 29jährige. Sendungen für diese Zielgruppe könne man kaum im ERSTEN wiederholen.

Jetzt schafft der SWR Tatsachen. Er macht den von ihm betreuten ARD-Digitalkanal EinsPlus jugendlicher, wie die Süddeutsche Zeitung meldet. „Vom 30. April an soll EinsPlus zeigen, was alles entwickelt wurde. Der Termin ist mit Bedacht gewählt, denn das analoge Satellitensignal in Deutschland wird dann abgeschaltet. Viele Zuschauer werden sich im digitalen Angebot umsehen.“

Das junge Programm ist auf EinsPlus dann täglich von 20.15 bis 0.30 Uhr zu sehen. Hinzu kommen je ein kurzer Sendeplatz morgens und mittags. Das Jahresbudget des Senders liegt bei 4,5 Millionen Euro. Man wolle, so EinsPlus-Chef Alexander von Harling, jene jungen Zuschauer abfangen, die dem Kinderkanal Kika entwachsen seien und sich bisher den Privaten zuwenden.

 

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)