Weil die Öffentlich-Rechtlichen sich bei Märchenverfilmungen nicht genügend abstimmen, verschwenden die Sender nach laut SPIEGEL-Informationen „Millionenbeträge“.
„Obwohl das ZDF erst an Heiligabend 2010 eine Version des Märchens „Aschenputtel“ ausstrahlte, hat auch der WDR eine Fassung drehen lassen“, vermeldet dwdl. Dies hätte ca. 1 Mio. Euro gekostet.
Im ZDF beklage man mangelnde Fairness. So habe das ZDF auf die Verfilmung von „Jorinde und Joringel“ verzichtet, weil die ARD das Märchen bereits auf dem Produktionsplan hatte. Die ARD scheut nicht vor Rivalenschelte zurück, nachdem man „sich beim ZDF intern darüber beklagt, dass die ARD an Doppelverfilmungen festhalte. Bei der ARD wiederum heiße es, nicht alle Märchen seien vom ZDF „qualitativ hochwertig“ verfilmt worden. Auch daher halte man an einer eigenen Produktion fest.“
Zudem würden die Märchen aufgrund ihrer Kürze von wenigen Seiten genügend Freiraum für filmische Interpretationen bieten.
Doch handelt es sich hier um eine Gebührenverschwendung? Auch in Hollywood gehören Remakes und künstlichere Neuinterpretationen erfolgreicher Stoffe zum Alltag. Allerdings liegen sie zeitlich selten so nah beieinander.
So wildert man also nicht nur am Vorabend (da entwickelt die ARD regionale Krimis) und beim Fußball (das ZDF kauft die Champions League) in den erfolgreichen Revieren des anderen, sondern macht sich nun auch neben den Silvesterkonzerten oder Königshochzeiten bei der Verfilmung von Märchen direkt Konkurrenz.